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Ich habe lange überlegt, was der beste Zeitpunkt wäre um meinen ersten Artikel nach 356 Tagen Stille zu veröffentlichen. Und wie so oft im Leben, war die Suche von kurzer Dauer und der Moment ergab sich von selbst. 

Vor ein paar Tagen – es finden gerade Renovierungsarbeiten bei uns zuhause statt – hat meine Mutter einen Weihnachtsbrief meines verstorbenen Vaters gefunden. Geschrieben 1998. Adressiert an meinen Bruder und mich. Absender „Weihnachtsmann“.

Bereits bei den ersten zwei Worten füllten sich meine Augen mit Tränen. Emotionen, Erinnerungen, unvergessliche Momente erfüllten jede noch so kleine Faser meines Körpers und Seele. Kurz lag Traurigkeit in der Luft, die allerdings blitzartig durch Dankbarkeit und grenzenloser Liebe überschattet wurde. Mein Vater war eine großartige Persönlichkeit. Weise, liebevoll, verständnisvoll und, wie die Wurzel eines Baumstamms, war er das Zentrum der Stärke. 

Den Brief in den Händen haltend, mit rot angelaufenen, glasigen Augen, wurde mir wieder bewusst wie wertvoll Familie ist. Wir lassen uns häufig von anderen Dingen – oft Materiellem – ablenken. Unsere Sicht für das wirklich Wichtige im Leben, wie Zeit für Liebende schaffen oder Freude bereiten, wird durch Konsum und bedeutungslosem Kram getrübt. 

Das Jahr 2018 war für mich unfassbar ereignis- und lehrreich. Ich bin als Person gewachsen, habe mich selber wieder entdeckt und eine für mich notwendige Wandlung durchlaufen. Dafür bin ich dankbar. Dankbar für die Möglichkeiten die mir mein Beruf bietet. Dankbar für die Menschen die mich umgeben und unterstützen. Dankbar für meine Familie, mein Fels in der Brandung. 

Ich möchte diesen Post nutzen, um euch in Erinnerung zu rufen, worum es nicht nur in dieser besinnlichen Vorweihnachtszeit, sondern eigentlich jeden Tag im Leben gehen sollte. 

Stop! Meine Rolle ist weder die des Moralapostels noch des Schlaumeiers. Was ich möchte ist einzig und allein meine Gedanken der letzten Tage, Wochen, Monate und vor allem über das Leben mit euch teilen. 

Es lässt sich in einer simplen Message zusammenfassen: Am Ende des Tages bedeuten persönliche Momente, Erlebnisse und der liebevolle Umgang mit unseren Mitmenschen mehr als Geschenke, Materielles. Emotionale, gefühlvolle Augenblicke auf die wir noch Jahre zurückblicken erfüllen uns mit einer Zufriedenheit und Wärme, die eine noch so teure Designertasche oder das neueste Paar Louboutins niemals erwecken können. Briefe, Fotos, selbst Gebasteltes, verbinden uns mit Menschen auf herzergreifende Art und Weise und legen sich wie Balsam auf unsere Seele nieder. 

Der Brief meines Vaters hat ihn für mich wieder lebendig gemacht. Alte Erinnerungen und Gefühle hervorgerufen, die in Vergessenheit geraten sind, aus denen ich jetzt in der Gegenwart Kraft schöpfe. Und das sollte die Grundidee des Schenkens in der Advents- und Weihnachtszeit sein. Schenkt Lebendigkeit. Fühlt euch lebendig. Schafft Momente die auf Ewig lebendig bleiben.

Alles hat seine Zeit: Es gibt eine Zeit der Freude, des Glücks, eine Zeit der Stille, des Schmerzes, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung. Dieser Post soll Bewusstsein schaffen für diese bedeutungsvollen Erinnerungen und euch anregen sinnvoll, lebendig und selbstlos zu schenken. X